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Kuba zwischen Repression und Hoffnung

Kuba zwischen Repression und Hoffnung

Carlos Alberto Montaner
Carlos Alberto Montaner


Große Veränderungen für Kuba sind nach seiner Meinung dann zu erwarten, wenn die existenziell notwendige Unterstützung für das Castro-Regime zusammenbrechen sollte; nach seinen Informationen sei der Gesundheitszustand Chávez' wesentlich schlechter als in den Medien dargestellt – und die Nachfolgefrage habe der venezolanische Staatschef im Vertrauen auf ein langes Leben nicht geklärt.

Große Angst vor jeder Veränderung

Die von Raúl Castro nun angeschobenen Reformen, mit der Gründung zehntausender Mikrounternehmen genau dort anzusetzen, wo man Ende der 60er Jahre den letzten Rest privatwirtschaftlicher Betätigung zerstört habe, sei aussichtslos, so Montaner: "Wenn man aus dem Fisch erst einmal eine Suppe gemacht hat, dann kann man die Suppe nicht in Fisch zurückverwandeln."

Die Bevölkerung Kubas zerfalle heute in zwei Teile: Jene, die sich jung fühlten, aus ihrem Leben noch etwas machen wollten, hätten keine Hoffnung mehr. Sie wollten raus aus dem Land. Die Alten dagegen, jene, die sich eingerichtet hätten mit Chancenlosigkeit, Armut und all den anderen Markenzeichen des kubanischen Sozialismus, zeigten große Angst vor jeder Veränderung.

Politisches Mittel der Wahl: Einschüchterung

Luis García Vázquez
Jorge Luis García Vázquez


Politisches Mittel der Wahl in Kuba sei eben noch immer die Einschüchterung, pflichtete Jorge Luis García Vázquez bei und zog Vergleiche zur Stasi. Nicht von ungefähr: Nach Hochschulabschluss ging er 1980 als Dolmetscher für kubanische Vertragsarbeiter in die DDR. Da der kubanische Geheimdienst ihn als Informant für die Bewachung seiner Klienten anwerben wollte, nahm er Kontakt mit der amerikanischen Botschaft auf. Das führte 1987 zu seiner Verhaftung durch die Staatssicherheit der DDR und Einweisung in die zentrale Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen. Nach nur einer Woche wurde er nach Kuba abgeschoben, wo er ebenfalls vorübergehend in Untersuchungshaft kam. Nach seiner Freilassung war er weiterhin den Unterdrückungs- und Beschattungsmechanismen der kubanischen Staatssicherheit ausgesetzt. Nach einem fünf Jahre andauernden Ausreiseverbot konnte er 1992 schließlich nach Deutschland ausreisen. Seitdem lebt García Vazquez in Berlin und ist als freier Journalist und Fremdenführer in der Gefängnis-Gedenkstätte "Berlin-Hohenschönhausen" tätig.



Fragen aus dem Publikum
 

Fragen aus dem Publikum Raúl Castro, berichtete er, habe sich einmal bei einer Stasi-Delegation in Havanna nach dem Gesundheitszustand des Chefs erkundigt: "Wie geht es meinem Freund Erich Mielke?" Zu diesem Thema ist von García Vazquez übrigens noch mehr zu erwarten: Er erforscht derzeit die Zusammenarbeit des kubanischen Geheimdienstes mit der Stasi.

Gemeinsam war den kubanischen Podiumsteilnehmern der Wunsch nach mehr Unterstützung für den "Embryo der kubanischen Opposition" (Montaner) durch den Westen. Doch sorgt das Regime dafür, dass dies nicht zu leicht gelingt. Marina Schuster MdB, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, bekannte sich zu dem Wunsch, nach Kuba zu reisen – wenn sie denn nur ein Visum bekäme. Solange dies nicht möglich sei, freue sie sich jedoch über alle Kontakte, die ihr dabei helfen, sich ein Bild zu verschaffen.

Boris Eichler

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